Julina Michel beim PPP

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Schülerin des HGF nimmt am Parlamentarischen Patenschafts-Programm teil

Ein Interview mit Julina Michel (9B)

Julina, du hast es geschafft, für das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) angenommen zu werden, weshalb du ein Jahr in den Vereinigten Staaten verbringen wirst. Kannst du uns ein bisschen Hintergrundinformation über dieses Programm geben? Was sind die Voraussetzungen? Wieso hast du dich beworben? Wie lief die Auswahl ab?

Das PPP ist ein gemeinsames Austauschprogramm des Deutschen Bundestages und des US-Kongress. Dabei handelt es sich um ein Vollstipendium, bei dem man 10 Monate bei einer Gastfamilie in den USA verbringt und auch dort eine High School besucht. Die Voraussetzungen sind, dass man sich für die englische Sprache und die Kultur in den USA interessiert. Man nimmt dort die Rolle eines Juniorbotschafters ein, vertritt also Deutschland dort vor Ort in der Familie und der Community in der jeweiligen Stadt. Außerdem muss man bereit sein, sich vor Ort in der Community zu engagieren. Das kann alles sein z.B. Mitarbeit im Tierheim, Engagement in der Kirche oder in einem Homeless Shelter.

Die Auswahl selbst ist mehrstufig. Zuerst bewirbt man sich online auf einer Seite des Deutschen Bundestages. Danach erhält man eine Mail einer deutschen Austauschorganisation, die einen dann auch betreut. Dort habe ich neben Fragen zur Person und meiner Familie auch meine Motivation oder wie ich mit bestimmten schwierigen Situationen vor Ort umgehe beschrieben. Dann wurde ich zu einem Auswahlgespräch mit anderen Teilnehmern aus meinem Bundestagswahlkreis eingeladen. Nachdem ich mich in diesem Gespräch mit zwei anderen Teilnehmern durchgesetzt habe, wurde dem für uns zuständigen Bundestagsabgeordneten Thomas Silberhorn die Bewerbungen zugestellt. Dann folgte eine Videokonferenz mit Herrn Silberhorn und einem seiner Mitarbeiter. Aus diesen drei Bewerbungen hat er sich dann für meine Bewerbung entschieden.

Auf die Idee, ein Austauschjahr in den USA zu starten, hat mich Frau Kist gebracht. Sie hatte mir davon erzählt und ich war von der Idee sofort begeistert.

Wie hast du erfahren, dass du ausgewählt worden bist, und wie war deine Reaktion und die deiner Familie und Freunde?

Die ganze Bewerbung hat fast ein Jahr gedauert. Am schlimmsten war für mich die Wartezeit, bis man erfährt, ob man eine Runde weiter ist. Entsprechend nervenaufreibend war die Wartezeit, nachdem ich mein persönliches Gespräch mit Herrn Silberhorn hatte. Irgendwann abends klingelte bei uns zuhause das Telefon, ich war gerade beim Bouldern. Herr Silberhorn war am Telefon, und fragte, ob ich zu sprechen wäre. Mehr sagte er meinen Eltern nicht. Er wollte mich am nächsten Tag anrufen. Spät abends am darauffolgenden Tag klingelte das Telefon und er teilte mir mit, dass er mich gerne in die USA schicken möchte. Ich konnte es im ersten Moment nicht fassen und rannte zu meinen Eltern. Sie freuten sich riesig mit mir. Von uns allen ist auch eine große Last abgefallen, da man fast ein Jahr lang hofft und es jedes Mal ungewiss ist, ob man irgendwann eine Mail bekommt, dass man leider aus dem Auswahlverfahren ausgeschieden ist.

Meine Freunde haben sich alle für mich gefreut und es war auch ein Stück weit Wehmut dabei, dass man sich dann so lange nicht mehr sieht und nichts gemeinsam unternehmen kann.

Weißt du schon, wohin du reisen wirst? Kennst du deine Gastfamilie?

Leider weiß ich noch nicht, wohin genau meine Reise geht, oder wer meine Gastfamilie ist. Die Auswahl der Gastfamilie erfolgt über die amerikanische Austauschorganisation. Dort wird anhand meiner Angaben zu Person, Hobbies und beruflichen Plänen usw. eine geeignete Gastfamilie gesucht. Ich bin aber sehr gespannt, wo ich wohnen werde, und freue mich, mit meiner Gastfamilie Kontakt aufzunehmen.

Welche Vorbereitungen musst du jetzt noch treffen, bevor es los geht?

Die meisten Vorbereitungen habe ich getroffen. Das sind einmal ärztliche Untersuchungen und Impfungen, dann ein Sprachtest und viel Papierkram. Was noch ansteht ist ein Besuch im US-Konsulat wegen meines Visums und ein einwöchiges Vorbereitungsseminar im Mai mit anderen PPP-Stipendiaten.

Was dann noch ansteht, ist mich von meinen Freunden zu verabschieden, die Koffer zu packen und am 5. August geht es dann von Frankfurt aus los zu einem Welcome Event in Washington und dann fliege ich weiter zu meiner Gastfamilie.

Wenn du drei Wünsche für deinen Zeit in Amerika frei hättest – was würdest du dir wünschen?

Nur drei Wünsche? Okay… ich wünsche mir, dort viele neue Freunde kennenzulernen. Dann wünsche ich mir eine Host Family, mit der man eine gute Zeit hat, schön wäre, wenn diese Kinder in meinem Alter hätten. Und dann wünsche ich mir dort ganz viele unvergesslich schöne Erfahrungen.

Danke für das Interview, Julina. Wir wünschen dir alles Gute für diese spannende Zeit und freuen uns, wenn du uns nach deiner Rückkehr erzählst, wie es dir ergangen ist!

Vielen Dank Frau Sattler für das Interview. Ich werde Ihnen gerne über meine Zeit in den USA berichten.