HGF125: Vortrag mit Schlagzeugsolo


Nur ein Blitzschlag kann ihn stoppen – Simon Michael am Herder-Gymnasium Forchheim
Im Rahmen der Ehemaligen-Jubiläumsvorträge besuchte Anfang Mai der Schlagzeuger, Komponist und Musikproduzent Simon Michael das Herder-Gymnasium, um den Schülerinnen und Schülern der 5. bis 9. Klassen von seinem Leben in der Musikbranche zu erzählen.
Mit einem lauten, mitreißenden Schlagzeugsolo gewinnt Simon Michael sofort die Aufmerksamkeit in der vollbesetzten Aula. Danach beginnt er zu erzählen von seinem Leben im Musikbusiness zu erzählen. Nach kurzer Zeit hat der Musiker 400 Fans mehr, weil das Publikum mucksmäuschenstill lauscht, wie er spannende und beeindruckende Details aus seinem Leben erzählt: Im Jahr braucht er 200 Paar Drumsticks, bei Touren dürfe er nicht selbst sein Schlagzeug aufbauen, weil die Verletzungsgefahr zu groß sei („Ein gequetschter Finger und die Show fällt aus!“), gleichwohl stünde er auch mit Fieber und Norovirus auf der Bühne. Nur ein Blitzeinschlag in diese hätte einmal zu einem Konzertabbruch geführt. Er spricht von wissenschaftlichen Untersuchungen, die gezeigt hätten, dass Cristiano Ronaldo bei einem Champions League-Spiel weniger Kalorien verbrennt als ein Heavy Metal Schlagzeuger bei einem Konzert, vom anstrengenden Leben im Tourbus und vor allem davon, dass es „der absolute Oberhammer ist, vor Menschen zu spielen, die deine Musik feiern und voll abgehen!“
Zum Abschluss bekennt er, dass er eigentlich ein schlechtes Vorbild ist: Auch seine Eltern hätten anfangs seinen Werdegang ohne Studium oder Lehre nur „so semi cool“ gefunden. Er rät den Jugendlichen zu einer „richtigen“, vernünftigen Ausbildung, auch oder gerade im Musikgeschäft. Andererseits – und damit schließt er seinen Vortrag – sei er auch ein ziemlich gutes Vorbild. Die Aussage seines ehemaligen Deutschlehrers, dass man „Träume haben muss, damit sich Utopien erfüllen“, habe ihn begleitet. Er rät den Schülern, an sich zu glauben und ihre Träume „durchzuziehen“. Unumwunden gibt er auch zu: Ohne „diese geile Schule“ hätte er es nicht geschafft, da zu sein, wo er heute ist. Sie habe seinen Horizont erweitert, ihm nicht nur musikalische Grundlagen beigebracht und ihn geprägt. Die Verbundenheit mit dem Herder ist übrigens nicht nur ein Lippenbekenntnis, sie zeigt sich auch in der Tatsache, dass er Pate unseres Projekts „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist.
Die Schulgemeinschaft kann stolz auf diesen Alumnus sein, der den Schülern abschließend noch lange für Fragen, Selfies und Autogramme zur Verfügung stand.



